Fraeylemaborg

Teile dieses Schlösschens, in Groningen als Borg bezeichnet, stammen noch aus dem 13. Jahrhundert. In den darauffolgenden Jahrhunderten haben einflussreiche, wohlhabende Groninger Familien hier gelebt und ihre Spuren hinterlassen. Das erkennt man schon von außen, aber auch an der exquisiten historischen Einrichtung, die über all die Jahre weitgehend unverändert erhalten geblieben ist. Es wirkt, als habe die letzte Bewohnerin der Borg, die hochwohlgeborene Louise Thomassen à Thuessink van der Hoop van Slochteren, erst gestern die Tür hinter sich zugezogen – und nicht schon vor fünfzig Jahren. Sie und alle vorausgegangenen Generationen von Edelleuten und Patriziern würden sie hier noch heute wie zu Hause fühlen.

Dass das „gemeine Volk“ durch die vornehmen Gemächer der Fraeylemaborg wandelt, wäre früher undenkbar gewesen. Zum Glück sind in heutigen Zeiten Besucher durchaus willkommen. Die Borg ist zwar nicht mehr bewohnt, wirkt aber höchst lebendig, nicht zuletzt dank vieler Veranstaltungen wie Kunstbörsen, Frühlingsmärkten und nachgestellten historischen Schlachten. In und um die Fraeylemaborg ist immer etwas los. Ein Besuch dieses stattlichen Anwesens wird damit zum Erlebnis für Jung und Alt. Für Kinder gibt es zum Beispiel ein spannendes Suchspiel, das sie durch die Flure und Zimmer der Borg führt.

Die imposante Borg ist von einem Landgut umgeben, das im 18. Jahrhundert nach dem Vorbild der Gärten von Versailles angelegt und später in einen englischen Landschaftsgarten umgestaltet wurde. Der Slochterbos hinter der Borg ist ein idyllisches Waldstück, das zu jeder Jahreszeit mit anderen Farben, Düften und Geräuschen bezaubert. Im Frühjahr findet man hier seltene Stinsenpflanzen, im Herbst eine Vielfalt an Pilzarten, und das ganze Jahr über stößt man auf unverhoffte Überraschungen in Form kleiner verrückter Ziergebäude – der sogenannten „Follies“. Auf den historischen Ländereien stehen neben der Borg auch ein Restaurant und ein Ausstellungsgebäude.

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